Videos A-Z


1 Lovesong, Videoladen, Zürich 1984
Dokumentation über die Vorgeschichte und Räumung
der besetzten Liegenschaft an der Badenerstrasse 2 am Stauffacher im Kontext der Wohnungspolitik der Stadt Zürich. Themen sind die politische Auseinandersetzung mit dem Stadtrat und die Forderungen der neuen urbanen Bewegung. Neben der politischen Problematik wird die Szenenkultur zum Ausdruck gebracht mit Masken, Happenings und Musik. > Thomas Kempke


Aktion Hellmutstrasse
, Projektgruppe Community Media, Zürich 1979
Dokumentation eines Häuserkampfs. Im ersten Teil wird die Besetzung der Hellmutstrasse durch die Aktionsgruppe Luft & L.rm gezeigt. Bekannt geworden ist das Video auch wegen den markigen Sprüchen von Stadtrat Max Koller über«amöbenhafte Gruppen, die ihm das Regieren schwer machen würden. > Christian Schmid


The Amazing Story of Talacre
, Inter-Action, London 1971
Der Film verfolgt die Entwicklung eines während 10 Jahren von der lokalen Stadtverwaltung vernachlässigten Brachgeländes in London. Er zeigt, wie die Kooperative Inter-Action Trust sich gegen den Stadtrat von Camden stellte und die Mieterinnen und Mieter dazu ermutigte, sich zur Talacre Action Group (TAG) zusammenzuschliessen. Inter-Action und TAG organisierten auf dem Brachgeälnde ein sommerliches Spielprogramm für Kinder. Ausserdem gab es für Jugendliche die Möglichkeit, zu lernen, wie man Videos dreht. > ED Berman


Anarchie & Disneyland, Universitätstrasse 89 mit Christian Schmid, Zürich 1982
Die Geschichte des Kampfs um die Zürcher Liegenschaft Universitätsstrasse 89 sowie deren Besetzung Anfang der 1980er-Jahre. Impressionen aus den Wohnungen, Interviews mit Passantinnen und Bewohnern sowie mit Behördenvertretern. Diskussionen im Haus. > Christian Schmid


BabetteFränzi Madörin, Muda Mathis and Sus Zwick, zusammen Babette Zaugg, Basel 1996
Eine Collage aus Bildern, Gesprächen, Gedichten und Musik. Babette Zaugg erzählt von ihren Erfahrungen als Helferin in einem Kriegsgebiet. Es ist ein Video der Gegenüberstellungen von Krieg und Kunst, Fiktion und Dokument, Tatsachen und Phantasie. > Sus Zwick


Battle of Trafalgar, Despite TV, London 1990
Der Film erzählt die Geschichte der Londoner Demonstrationen gegen die Kopfsteuer vom 31. März 1990 und wirft Fragen zur öffentlichen Ordnung, zu Polizeieinsätzen, zur Unabhängigkeit und zur Verantwortung der Medien sowie zum Demonstrationsrecht auf. Vor dem Hintergrund des Videomaterials, das die Ereignisse dieses Tages in zeitlicher Abfolge widergibt, berichten Augenzeugen über ihre Erlebnisse. > Mark Saunders


Being White, Albany Video Deptford, London 1987
Ein Schulungsvideo von einem Kurs für Rassismus-Sensibilisierung für ein (überwiegend) weisses Publikum, um auf das damals ausgeblendete Problem der Hellhäutigkeit und die damit verbundenen Privilegien aufmerksam zu machen und darauf, wie diese sich über soziale Klassen und ethnische Gruppen hinweg manifestieren. > Tony Dowmunt


The Big Red Van (Inter-Action Media Van), Inter-Action, London 1974Der Europarat bezeichnete den Inter-Action Trust in den 1970er-Jahren als «Europas spannendste Organisation für Community Education und Kunst in der Stadtteilentwicklung». Eine besonders dynamische Neuerung war wohl der Inter-Action Medien-Kleinbus. Dieser Kleinbus war so umgebaut, dass man an den Seiten Videoprojektionen und am Heck des Autos Filmrückprojektionen sehen konnte, mit einer Theaterbühne auf dem Dach. Es gab eine Kopiermaschine für Flugblätter und eine Lautsprecheranlage, um die Ankunft und das Programm zu verkünden. Als besondere Spezialität verfügte der Bus über eines der ersten Funktelefone in England, mit dem die normalerweise schwer erreichbaren Bürgermeister und Ratsherren angerufen werden konnten, um sich den Fragen der versammelten Anwohnerschaft zu stellen. Ein Experiment in «doorstep democracy». Hunderte von Freiwilligenorganisationen und Stadtteilinitiativen haben den Kleinbus für ihre Zwecke genutzt. Neue Formen der Bürgerbeteiligung wurden ausprobiert und entwickelt. Dieser Film wurde auf Video überspielt, um andernorts ähnliche Initiativen für Demokratie auf lokaler Ebene zu fördern. > ED Berman


Black Homelessness, West London Media Workshop 1978
Interviews mit jungen Schwarzen darüber, wie sich Rassismus bei ihrer Wohnungssuche auswirkt. In Zusammenarbeit mit der UJIMA Housing Association. > Andy Porter


La conquête du temps libre
, Climage, Lausanne 1992
Die Schweizerinnen und Schweizer sind bekannt für ihren Arbeitseifer, der sich bekanntlich als nationales Steroytp auch international etabliert hat. In der Nachkriegszeit wurde dieses Wertbewusstsein mit einer neuen Realität von Freizeit konfrontiert. Die Generation, die diesen Wertewandel miterlebt hat, musste den Zugang zu einem neuen Freizeitverhalten erst entdecken. Diese Geschichte wird von Menschen erzählt, die den Wertewandel erlebt haben. Der Film ist auch eine Zeitreise durch Filmarchive, mehrheitlich mit Material von Amateuren der 1920er- bis 1960er-Jahre. > Alex Mayenfisch


Despite the Sun, Despite TV, London 1986
Im Januar 1986 verlegte Rupert Murdoch seinen Druckereibetrieb News International von der Fleet Street nach Wapping in Londons Osten. Innerhalb eines Tages wurden über 5000 Druckereiarbeiter, Angestellte, Putz- und Bürokräfte entlassen. Despite the Sun dokumentiert den jahrelangen Streit, der die Druckindustrie erschütterte. Aus Sicht der Anwohner und Druckereiarbeiter zeichnet die Kamera auf, welcher Art die Auswirkungen auf Anwohner waren, die von der Polizei und den Murdoch-Fahrzeugen gleichermassen schikaniert wurden, sowie die Angriffe der berittenen Polizei auf die Reihen der Streikenden. Hinsichtlich des Besitzes und der Kontrolle der Medien, des Zugangs, der Organisation von Arbeit und der Auswirkungen der sogenannten «neuen Technologie» werden entscheidende Fragen gestellt. > Mark Saunders


Es herrscht wieder Frieden im Land, Videogenossenschaft, Basel 1981
Dokumentation der Räumung des Autonomen Jugendzentrums (AJZ) Basel. Im letzten Teil werden Konflikte zwischen den verschiedenen Jugendszenen (Bewegte/Rocker) gezeigt. > Reinhard Manz


Exodus Movement of Jah People
, Spectacle, London 1995
Mit der Besetzung und Renovierung heruntergekommener Gebäude will Exodus Movement eine benachteiligte Nachbarschaft in Luton wiederbeleben. Exodus bietet Arbeit und tragfähige Lösungen für zahlreiche gesellschaftliche Probleme wie Armut, Kriminalität, Drogen, Arbeitslosigkeit und Zusammenbruch des Gemeinwesens. Exodus bietet eine Mischung aus Rastafarianismus, New Age Punk und Strassenkultur. > Mark Saunders


Froue – jetz längt’s
, The Videohexen and Container TV, Bern 1979
Dokumentarfilm über die Frauenbewegung in der Schweiz in den 1970er-Jahren. Strassentheater von Feministinnen, Porträts von feministischen Organisationen und Einrichtungen anhand von Interviews: Redaktion der Zeitschrift Emanzipation, das Café Frauenzimmer in Basel, die Frauenbefreiungsbewegung (FBB), die InFra (Informationsstelle für Frauen) und die Organisation für die Sache der Frau (OFRA). Dazu feministische Musik. > Karharina Balmer


Gwalt
, Godzilla & Co, Zürich 1981
Dokumentation von brutalen Polizeieinsätzen und von Verletzungen von Demonstranten durch Gummigeschosse und Polizeiknüppel, produziert für das «Tribuna» vom Januar 1981 im Volkshaus Zürich. Auf Verlangen der Betroffenen wurde dieses Tape nach der ersten Aufführung im Volkshaus nicht mehr öffentlich vorgeführt. Das Interview mit Max im Film Dani, Michi, Renato und Max (1987) von Richard Dindo stammt aus diesem Video. > Christian Schmid


Hyper-TV
, Container TV, Bern 1981
Experimentelles Video über Fernsehkultur. Bruchstücke von Fernsehshows, Nachrichtensendungen, Spielfilmen, Werbespots und anderen Sendungen werden collageartig ineinander gewoben und visuell verfremdet. Parodie auf den Zeitgeist, wie er am Fernseher zum Ausdruck kommt. > Johannes Gfeller


Into the Darkness
, Albany Video, London 1977
Das Drehbuch und die Herstellung dieses Videos erfolgte in Zusammenarbeit mit einer Teenagergruppe in einem Gemeinschaftsraum in der Aylesbury-Wohnsiedlung. Es handelt sich um ihre Version einer Fernsehserie im Stil von Star Trek. > Tony Dowmunt


Die langen Ferien
, Video mitenand, Zürich 1983
Ein Buschauffeur, ein Dachdecker und Hafner, eine städtische Verwaltungsangestellte, ein PTT-Beamter und ein Lokomotivführer stehen kurz vor der Pensionierung. Sie erzählen von ihren Zukunftsvorstellungen und Wünschen. Wie es nach der Pensionierung tatsächlich aussehen könnte, zeigen vier Spielfilmszenen: Heimweh nach der Arbeitswelt, auf der Suche nach einer interessanten und befriedigenden Tätigkeit, Veränderung im täglichen Eheleben. > Margrit Bürer


Leben in die tote Fabrik
, Projektgruppe Community Media, Zürich 1980
Zwei rauschende Nächte in der Roten Fabrik in Zürich (17./18. Mai 1980), erste grosse Vollversammlung (VV), an der die Demo vor dem Opernhaus beschlossen wird. Auftakt zum Opernhauskrawall und zur 80er-Bewegung. > Christian Schmid


The Mission
, Jungi mached TV, Zürich 1987
Ein Inselvolk huldigt ihrer Göttin «Super-Voice». Dann setzen Ausserirdische zur Landung an. Der Kurzfilm entstand während eines Ferienlagers mit Kindern und Jugendlichen. > Margrit Bürer


Morlove
, Dschoint ventschr, 1987 Zürich
In diesem Videocomic verschlägt es den von Freud, Marx und Bogart inspirierten Helden von Zürich über Casablanca, Portofino und Moskau auf die Rigi: Waffenhandel, KGB und Höhenkoller machen ihm zu schaffen, doch mit detektivischem Gespür für Übersinnliches tanzt er über Abgründe und fällt schliesslich den betörenden Düften seiner Auftraggeberin anheim. > Samir


Murchison Tenants,
 West London Media Workshop 1976
Ortsansässige Stadtteilaktivisten befragen Mieterinnen aus der Murchison Road in London über die negativen Auswirkungen der dortigen Bauarbeiten auf ihren Alltag. Das Band wurde dem Gemeinderat vorgeführt. > Andy Porter


Opernhaus-Krawall, Projektgruppe Community Media, Zürich 1980
Video von Studierenden der Ethnologie (Projektgruppe Community Media) über die Demo vom 30. Mai 1980 vor dem Opernhaus. Der Opernhauskrawall war der Auftakt zu den Zürcher Jugendunruhen. Das Video wurde an einer Vollversammlung (VV) im Volkshaus gezeigt und darauf vom damaligen Zürcher Erziehungsdirektor Alfred Gilgen mit einem Vorführverbot belegt, was in der Folge für einigen Wirbel an der Universität sorgte. Ausschnitte davon wurden in Züri brännt und in verschiedenen anderen Produktionen verwendet. > Christian Schmid


Powis Square
, West London Media Workshop 1975
Der Film feiert die Eröffnung einer Spielhütte auf dem Abenteuerspielplatz am Powis Square im Londoner Stadtteil Notting Hill. Mit Zwischenschnitten zur Geschichte der wilden Anwohneraktionen, die den Bezirksrat zum Erwerb des Platzes zwangen, um ihn der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. > Andy Porter


Primeurs
, Climage, Lausanne 1986
Eine Sammlung absurder und schräger Geschichten im Geist von Bob Wilson. > Alex Mayenfisch


Song of Long Ago
, Graft on! and Fantasy Factory, London 1975
Gezeigt werden Interviews mit 12 älteren Bewohnerinnen und Bewohnern aus West Kentish Town, einem Stadtteil Londons. Sie erzählen davon, wie ihr Leben aussah, als sie jung waren und betrachten alte Fotografien der Gegend. Das Video wurde in Stadtteilbibliotheken gezeigt und war sehr populär. Es war das erste britische Video mit Zeitzeugen von Lokalgeschichte und wurde von vielen Fachleuten modellhaft genutzt. > John «Hoppy» Hopkins


Squat Now While Stocks Last
, Graft on! and Fantasy Factory, London 1974
Hausbesetzer zeichnen mittels Video Strassenszenen, Polizeibrutalität und Zwangsräumungen auf. Das Video zeigt Hausbesetzer aus dem Haus Prince of Wales Road 93, wie sie sich mit friedlichen Mitteln gegen eine laufende Zwangsräumung wehren. > Sue Hall


Transportgesichter
, Reinhard Manz und Videogenossenschaft, Basel 1980
Auf dem Schneidetisch werden die Gesichter von Menschen manipuliert, die auf der Strasse und im Tram unterwegs waren. Eine ungewohnte Dokumentation von Alltagsleben. > Reinhard Manz


Züri brännt
, Videoladen, Zürich 1981
Der Videofilm der Zürcher Jugendunruhen der 1980er-Jahre: Strassenschlachten, Nacktdemos, Punkmusik, gelebte Autonomie. Die Zürcher Bewegung sagte sich los vom puritanischen Zürich und forderte Leben, Raum, Geld – alles, und zwar subito! > Thomas Krempke

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